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Fit am Arbeitsplatz

Die einen sitzen den ganzen Tag im Job, die anderen
stehen stundenlang. Wer sich im Arbeitsalltag zu wenig
oder nur einseitig bewegt, kann auf Dauer krank werden:
Bewegungsmangel erhöht das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht oder Diabetes,
zu langes Sitzen, Stehen, schweres Tragen oder Heben kann
zu Gelenk- und Rückenschmerzen oder Problemen im Nacken
führen. Muskel-Skelett-Erkrankungen sind, neben
Atemwegserkrankungen und psychischen Störungen,
die häufigsten Ursachen für Fehlzeiten.
Über 25 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage gehen
auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurück,
statistisch gesehen fiel 2018 jeder Arbeitnehmer
durchschnittlich vier Tage deshalb aus.

Um gesund am Arbeitsplatz zu bleiben, ist nicht nur
der Arbeitgeber gefragt: Sie können selbst einiges
für Ihre Gesundheit am Arbeitsplatz tun.

Fit am Arbeitsplatz – Das können Sie tun:

Wer viel sitzt:

Durch stundenlanges Sitzen verharren wir schnell
in einer Position und belasten unseren Körper einseitig,
auch falsch eingestellte Stühle oder Arbeitsplätze können
langfristig schaden. Ergonomische Arbeitsplätze mit
höhenverstellbaren Tischen sind hilfreich, aber nicht
überall möglich, daher probieren Sie es einmal hiermit:

Bewegen Sie sich: den Gang runtergehen, Treppen steigen, Drucker und Papierkorb ans andere Ende des Raumes stellen, Telefonate, Meetings und Konferenzen im Stehen führen. „Kurze aktive Pausen helfen sowohl die  Bandscheiben als auch die häufig einseitig belastete Muskulatur zu entlasten,“ erklärt BARMER Gesundheitsexpertin Christina Obergföll.

Dynamisches Sitzen: Vermeiden Sie eine starre Sitzhaltung, variieren Sie öfter, stellen Sie Sitzfläche und Rückenlehne richtig ein: Oberschenkel sind waagerecht, Ober- und Unterschenkel im rechten Winkel, Füße locker auf den Boden, Schultern sollten entspannt hängen, wenn die Arme auf der Lehne liegen.

Der Bildschirm ist ca. eine Armlänge frontal vom Kopf entfernt, der obere Rand des Monitors auf Augenhöhe. Bildschirm seitlich zum Fenster  ausrichten, damit sich das Licht nicht spiegelt, aber auch keinen zu starken Kontrast bietet.

Um die Augen zu entlasten: Mehrmals in der Stunde ins Grüne oder in die Ferne schauen.

Übungen für Vielsitzer:

1. Entspannt die Schultern: Aufrecht auf die Stuhlkante setzen, Schultern in  großen langsamen Kreisen erst nach hinten, dann nach vorne bewegen.

2.
Die Wirbelsäule wird entlastet, indem man – sitzend oder stehend – die Arme nacheinander nach oben streckt, als wolle man Kirschen vom Baum  pflücken.

Wer viel steht:

Durch langes Stehen werden Muskeln, Gelenke und Wirbelsäule
einseitig belastet. Wichtig: Nicht einfach hinsetzen, sondern
bewegen! Das fördert die Blutzirkulation, beugt geschwollenen
Beinen und Krampfadern vor. Daher:

Ändern Sie so oft wie möglich die Haltung: ein paar Schritte gehen, einen  Fuß auf eine Fußbank stellen, mit den Füßen wippen, sich lang ausstrecken,  Beine kurz hochlegen.

Achten Sie auf gutsitzende Schuhe ohne Absätze, mit weichen Innensohlen,  das entlastet die Füße.

Bei Frauen belastet langes Stehen den Beckenboden, hier helfen Beckenbodenübungen.

„Kleine Trainingsgeräte wie ein elastisches Band, eine Faszienrolle oder ein Pezziball sind hilfreiche Mittel, um seinen Arbeitsplatz schnell und einfach  gesünder werden zu lassen,“ empfiehlt BARMER Gesundheitsexpertin  Christina Obergföll.

Kurze Übungen für Vielsteher:

1. Mit dem Rücken an eine Wand lehnen und soweit runter in die Hocke rutschen, dass die Oberschenkel einen 90-Grad Winkel zu Körper und  Unterschenkeln bilden. Spannung einige Momente halten.

2.
„Entspannend wirken Mobilisationsübungen zur Dehnung der Wirbelsäule und Wirbelsäulenmuskulatur, etwa durch Auf- und Abrollen: Machen Sie  zuerst einen Katzenbuckel und lassen dann den Rücken durchhängen, wie bei einer Kuh. Dabei den Kopf aktiv mitbewegen“, empfiehlt BARMER  Gesundheitsexpertin Christina Obergföll.

www.BARMER.de